Tiger: Weltweit akut vom Aussterben bedroht


Alexander Steurer
Gastautor und WELTFREUND
Dass Tiger vom Aussterben bedroht sind, ist wohl längst kein Geheimnis mehr. Doch bedenken viele erst gar nicht, dass es doch mehrere Unterarten gibt - und einige davon sind bereits längst nicht mehr existent! Es ist eindeutig Zeit zu handeln und dieser Entwicklung mit allen Mitteln entgegenzuwirken. Doch zuerst müssen wir den Ursachen dieser Bedrohung auf den Grund gehen.
Der Tiger ist die größte Art aus der Familie der Katzen. Er ist sehr gut an dem dunklen Streifenmuster auf seinem rot-orangefarbenen Fell zu erkennen. Diese Tiere leben als Einzelgänger und ernähren sich hauptsächlich von Huftieren wie Hirschen, Wildschweinen oder Rindern. Zudem bewohnen sie die verschiedensten Lebensräume, beispielsweise tropische Regenwälder, Grasländer oder Sumpfgebiete.
Sie sind jedoch durch die Zerstörung ihres Lebensraums, sowie durch Wilderei vom Aussterben bedroht!
~ 1940wurde der Bali-Tiger ausgerottet. Es gab danach noch angebliche Sichtungen, jedoch blieben diese unbewiesen. |
~ 1960verschwand der letzte Kaspische Tiger aus dem Gebiet des Flusses Manasi in China. |
~ 1976wurde der Java-Tiger zuletzt gesichtet. |
Wovon die Bedrohung ausgeht
Der illegale Handel mit Wildtieren ist eine 19-Milliarden-Dollar-Industrie, die das Überleben von Arten auf der ganzen Welt bedroht! Die Nachfrage nach Tigerprodukten, die vorwiegend aus asiatischen Märkten stammt, treibt die Wilderei voran und hat auch zur Folge, dass viele Zuchtprogramme in ganz Asien entstanden sind, bei welchen Tiger in Gefangenschaft gehalten werden. Um die erwähnte Nachfrage zu befriedigen, sorgen nun legale Tigerzuchtbetriebe für eine konstante Versorgung. Diese Praxis verstärkt das Problem und gefährdet die Art zusätzlich. Wenn der Handel mit Tigerprodukten also allgemein illegal wäre, würde die Angelegenheit in die Hände der Strafverfolgungsbehörden fallen. Ein unkontrollierter und schlecht regulierter Rechtsmarkt - wie er heute existiert - ist eine soziale, politische und wirtschaftliche Herausforderung, die es zu meistern gilt.
Die Verwendung dieser Wildtierprodukte ist äußerst vielfältig und reicht von Wein und Suppe aus Tigerknochen bis hin zum Kauf ganzer Skelette. Oft werden die Knochen auch zerkleinert, um aus ihnen ein vermeintlich heilkräftiges Derivat herzustellen. Dies glauben vor allem Vertreter der traditionellen chinesischen Medizin.
Oft dient auch das Tigerfell schlichtweg als Statussymbol. Es wird in vielen fernöstlichen Gesellschaften als ein Luxusprodukt angesehen, wodurch letztendlich auch die Nachfrage weiter steigt. Teppiche aus Tigerfell seien ein Zeichen des Wohlstands und erzielen somit einen sehr hohen Preis bei Verbrauchern.
Ein weiteres großes Problem stellt der Verlust des Lebensraums dar. Die Weltbevölkerung wächst sehr stark an und die Expansion der Landwirtschaft und der Siedlungen nimmt untragbar zu. Diese rasche Ausbreitung hat die Lebensräume von Tigern drastisch reduziert. Laut der Red List der IUCN ist der Verlust von Habitat heute die größte Bedrohung für 85% aller gelisteten gefährdeten Arten.
20 000Tiger leben heute in Gefangenschaft. (Zoos, Privatbesitz & Farmen) |
5 000Euro ist ein Kilo Tigerknochen ungefähr auf dem Schwarzmarkt Wert.. |
13Staaten verfügen noch über wildlebende Tigerpopulationen. |
Die verbleibenden Arten im Vergleich
Der WWF gibt über die Tigerarten - ausgestorben sowie gefährdet - einen umfassenden Überblick, sowie tiefgehende Recherchen zu spezifischen Themen. Hier sind die sechs (beziehungsweise fünf) noch lebenden Tigerarten kurz charakterisiert:
Der Amur-Tiger
(oder sibirische Tiger) ist die am nördlichsten vorkommende und auch größte Tigerart. Heute reduziert sich sein Verbreitungsgebiet auf das fernöstliche Russland und zwei Areale im chinesisch-russischen Grenzgebiet.
Der Südchinesische Tiger
wurde zum letzten Mal in den 1970er Jahren gesichtet. Da es für ihn zudem bis in die 60er Jahre in China eine Abschussprämie gab, ist unklar, ob er überhaupt noch existiert.
Der Indochinesische Tiger
lebt generell in bergigen Waldgebieten in den Grenzgebieten zwischen Thailand, Myanmar, Südchina, Kambodscha, Laos und Vietnam. Dort hält er sich hauptsächlich in tropischen und subtropischen Laubwäldern auf.
Der Bengal- oder Indische Tiger
lebt noch in vergleichsweise großen Populationen, weshalb vor allem bei diesem Bestand auch die Wilderei zunimmt. Er ist überwiegend in Indien, aber auch in Bangladesch und Nepal sowie Bhutan zu finden.
Der Malaysische Tiger
lebt auf der Malaiischen Halbinsel. Sein Fell ist rötlicher als das anderer Subspezien dieser Art. Die typischen Streifen sind auch weniger stark ausgeprägt, da sie in der Regel kürzer als bei anderen Unterarten sind.
Der Sumatra-Tiger
kommt ausschließlich auf der Insel Sumatra vor. Dies ist die kleinste und am südlichsten vorkommende überlebende Unterart. Vor allem die Abholzung der Regenwälder stellt eine schwere Bedrohung für ihn dar.
Schutzbemühungen Chinas
Vor allem China beschäftigt sich intensiv mit der Erhaltung und Wiederansiedlung dieser Großkatzen in ihren ehemaligen Lebensräumen. Die Organisation Save Chinas Tigers hat in Zusammenarbeit mit der staatlichen Forstverwaltung Chinas und einem Team von wissenschaftlichen Beratern ein innovatives Modell für die Wiederaufzucht von Tigern entwickelt, Züchtungstechniken implementiert, Ökosysteme im Landschaftsmaßstab wiederhergestellt und den Grundstein für die Wiedereinführung der Tiger in ihr historisches Verbreitungsgebiet in China gelegt.
Weitere Pläne zur Auswilderung von Tigern, die in Gefangenschaft leben, ist beispielsweise die Auswilderung von Amurtigern. Um den Druck von diesen niedrigen Tierbeständen zu nehmen, wurde versucht im Jahr 1986 eine Tigerfarm zu gründen, welche allerdings nach einem nationalen Handelsverbot in einen Park umgebaut wurde - heute leben dort ungefähr 800 Amurtiger. Allerdings sind nach Annahmen nur 200 davon, vom genetischen Standpunkt her, für ein Zuchtprogramm zur eventuellen Auswilderung geeignet. Hierbei scheinen der hohe Bedarf an Areal, die Umgewöhnung an die Wildnis und die geringe genetische Variabilität die größten Schwierigkeiten darzustellen.
Ein globales Schutzprogramm
Der World Wildlife Fund setzt globale Maßnahmen zum Schutz der Tiger und wirkt ihrer Bedrohung seit 1966 mit über 35 Projekten entgegen. Speziell WWF Österreich und WWF Deutschland engagieren sich im thailändisch-burmesischen Grenzgebiet, da dies der Ort ist, an dem sich die weltweit zweitgrößte Tigerpopulation befindet. Um sich allerdings zusammen für den Schutz dieser Tiere einzusetzen, fand 2010 ein Tigergipfel in St. Petersburg statt, bei dem Regierungschefs, Umweltverbände und die Minister aller 13 Nationen, in welchen Tiger noch frei leben, zusammenkamen. Von den Gipfelteilnehmern wurde ein Plan zur Rettung der Tiger unterschrieben, welcher zum Beispiel beinhaltet, härter gegen Wilderer vorzugehen und spezielle Schutzgebiete zu errichten.
Als wichtige Punkte zum Schutz der Tiger erwähnt der WWF unter Anderem:
∞ Die Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume
∞ Die Prävention von illegalem Holzeinschlag, Wilderei und illegalem Handel der Tiere
∞ Die weitere Beobachtung und Bestandserfassung der Tiger
UND DEIN HANDGELENK HILFT
Wir von WELTFREUND unterstützen den Umweltverband WWF, der durch seine Arbeit Bewusstsein schafft und sich bemüht, die Nachfrage nach Wildtierprodukten zu senken. Mit dem Kauf unserer speziell für diesen Zweck hergestellten Freundschaftsbänder kannst du mit deinem Handgelenk ein Zeichen gegen Wildtierhandel und Wilderei setzen, sowie die Projekte zum Schutz der Tiger weiter fördern. Pro verkauftem Armband spenden wir an den World Wildlife Fund, damit er der Erfüllung seiner Mission ein kleines Stück näher kommt.
Hier findet ihr die entsprechenden WELTFREUND-Armbänder: Rettet die Tiger
Über den Autor: Alexander Steurer ist Schüler eines wirtschaftskundlichen Realgymnasiums in Wien. Er ist ein großer Weltfreund und hilft uns bei unserem Ziel, all die guten Zwecke zu unterstützen, für die wir einstehen. Ihr findet ihn auch auf Instagram unter @alex.steurer
Fotocredits: Titelbild von Marcel Langthim auf Pixabay, Bild1 von Pexels auf Pixabay, Bild2 von Free-Photos auf Pixabay
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