Der Hai: unverstanden, unbeliebt, UNVERZICHTBAR!
Christina Payerl
Gastautorin und WELTFREUNDIN
Jede Minute sterben bis zu 380 Haie durch Menschenhand. Viele dieser Tiere enden als Beifang, doch ein Großteil von ihnen fällt dem sogenannten „Finning“ zum Opfer. Beim „Finning“ werden den oftmals noch lebenden Haien sämtliche Flossen abgeschnitten. Danach werden die Tiere zurück ins Meer geworfen, wo sie qualvoll ersticken, verbluten oder bei lebendigem Leib von anderen Tieren gefressen werden.
Verzehrt werden die Flossen als Suppe, die sich vor allem im asiatischen Raum großer Beliebtheit erfreut, obwohl die Flossen weder eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben und auch kaum Eigengeschmack besitzen. Durch den hohen Preis dieser Suppe – ein Teller kostet um die $ 100,00 – gilt sie in asiatischen Ländern als Statussymbol und wird gerne bei Hochzeiten oder größeren Festen verspeist/serviert.
Das Geschäft mit den Haifischflossen ist jedoch kein asiatisches Problem. Auch Europa mischt hier kräftig mit, wenn auch seit 2013 etwas erschwert, dank der „Fins Naturally Attached“-Verordnung der Europäischen Union. Diese besagt, dass keine Haiflossen auf EU-Schiffen und/oder in EU-Hoheitsgewässern und aufbewahrt, umgeladen und angelandet werden dürfen. Die Flossen müssen beim Anlegen des Schiffs im Hafen noch auf natürliche Weise mit dem Hai verbunden sein, danach können die Fins abgetrennt und nach Asien exportiert werden. Spanien ist hier einer der Weltmarktführer. 2016 hat Spanien offiziell 29.000 Tonnen Blauhai angelandet, das entspricht etwa 1.000.000 Tieren.
Genau hier setzt die Bürgerinitiative „Stop Finning- Stop the Trade“ an. Die Initiative fordert die Ausweitung der „Fins Naturally Attached“-Verordnung in der EU auch auf den Export, Import und Transit von Haien und Rochen. Dass ein solches Verbot durchsetzbar ist, zeigt das Vereinte Königreich. Am 12.05.2021 gab das Vereinte Königreich in einer Regierungserklärung bekannt, dass Gesetze eingeführt werden sollen, die den Import und Export von abgelösten Haifischflossen verbieten. Veröffentlicht wurde dieses Verbot in der neuen Aktionsplankampagne der britischen Regierung zum Tierschutz, die unter anderem auch Maßnahmen zum Schutz des Wohls der Tiere im Ausland einführen wird. Diese Erklärung ist nicht nur ein Grund zum Feiern für alle Haischützer, sondern auch ein großer Hoffnungsschimmer für die EU-Bürgerinitiative „Stop Finning- Stop the Trade“. Wenn auch du Haien helfen und dafür sorgen möchtest, dass die „Fins Naturally Attached“-Verordnung der Europäischen Union erweitert wird, findest du hier den Link zur EU-Bürgerinitiative „Stop Finning- Stop the Trade“:
Hier unterschreiben: Europäische Bürgerinitiative "Stop Finning - Stop the Trade" (europa.eu)
Deine Stimme ist wichtig. Die Bürgerinitiative läuft noch bis 31.01.2022. Du möchtest die Bürgerinitiative noch mehr unterstützen als mit deiner Unterschrift? Gerne kannst du über deine Social-Media-Kanäle den Link teilen und so auf die Bürgerinitiative aufmerksam machen.
Du bist noch nicht ganz überzeugt? Dann habe ich hier noch Argumente für dich: Leider halten sich Vorurteile Haien gegenüber (sie seien blutrünstige Bestien) hartnäckig. Gründe hierfür sind das für viele furchterregende Aussehen der Tiere und zahlreiche Filme, in denen Haie als Tötungsmaschinen oder Ungeheuer dargestellt werden. Dabei sterben durch Angriffe von Elefanten, Bienen oder Hunden wesentlich mehr Menschen als durch Haiangriffe. Auch der Gedanke, dass das Haisterben für uns keine oder nur sehr geringe Auswirkungen hat, sondern die Meere sogar sicherer machen würde, ist bei vielen Menschen noch stark verankert, und doch könnte man der Wahrheit nicht weiter entfernt sein. Haie sind für ein funktionierendes Ökosystem unverzichtbar. Haie ernähren sich vor allem von alten, schwachen oder kranken Tieren. Somit sorgen sie dafür, dass ihre Beutetiere sich nicht unkontrolliert vermehren und sichern so die Nahrungsnetze in den Ozeanen. Brechen diese Nahrungsnetze zusammen, geht auch das Plankton zur Neige, und das wirkt sich wiederrum auf den Sauerstoff der gesamten Welt aus, der zu über 60 % von Phytoplankton produziert wird. Weiters nimmt das Phytoplankton tonnenweise CO2 aus der Atmosphäre auf. Ohne Haie wäre ein Leben, so wie wir es kennen, unmöglich.
Wenn DU – außer einem guten Gewissen – etwas von deiner Unterstützung für Haie haben möchtest, bietet Weltfreund.at dir mit den „Rettet die Haie“ Armbändern eine gute Möglichkeit. Mit dem Kauf dieser Armbänder unterstützt du das „Sharkproject“ und wirst jedes Mal, wenn du die Armbänder trägst an deine gute Tat erinnert. Kann Helfen schöner sein? Ich glaube nicht.
Hier findet ihr die entsprechenden WELTFREUND-Armbänder: Rettet die Haie
Über die Autorin: Christina Payerl ist Rechtsanwaltssekretärin in einer renommierten Linzer Kanzlei. Schon seit sie denken kann, ist sie von Haien fasziniert. Anfang des Jahres setzte sie sich daher das Ziel, für mehr Aufmerksamkeit diesen Meeresgeschöpfen gegenüber zu sorgen. Aus diesem Grund hat sie beschlossen, ihre Leidenschaft für Haie und jene für das Schreiben zu kombinieren und einen Roman zu diesem Thema zu verfassen. Dieser soll noch in diesem Jahr erscheinen. Ihr findet sie auf Instagram unter @chrisylein89
Fotocredits: Titelbild von Ben Phillips via Pexels, Bild1 Blauhaie in Vigo (Spanien) von Wolfram Koch, Bild2 Kampagnenmotiv der europäoschen Bürgerinitiative "Stop Finning - Stop the Trade"
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