ALBANIEN

Die 10 schönsten Nationalparks in Albanien

Raue Berge, wilde Flüsse und traumhafte Buchten: Entdecke die Naturwunder Albaniens

Albanien zählt nicht zu den größten Ländern Europas, doch in seiner kompakten Fläche verbirgt sich eine beeindruckende Vielfalt an Naturschätzen. Von den schroffen Gipfeln im Norden über dichte Wälder und smaragdgrüne Flüsse bis hin zu sonnenverwöhnten Küstenabschnitten an der Adria und dem Ionischen Meer – die Nationalparks in Albanien bieten für jeden Geschmack das passende Abenteuer. Insgesamt 12 Nationalparks bewahren nicht nur seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern erzählen auch von der jahrtausendealten Kulturgeschichte des Balkanlandes.

In diesem Beitrag stellen wir dir die 10 schönsten Nationalparks Albaniens vor. Du lernst geheimnisvolle Bergwelten kennen, entdeckst stille Seen und vibrierende Küstenzonen, wanderst auf alten Pilgerpfaden und spürst den Zauber unberührter Wildnis. Lass dich inspirieren von atemberaubenden Ausblicken im Nationalpark Alpen Albaniens, tauche ein in die reiche Historie des UNESCO-Welterbes Butrint, gleite mit dem Boot durch die Lagune von Divjaka-Karavasta oder folge dem wilden Lauf der Vjosa – einem der letzten frei fließenden Wildflüsse Europas. Bist du bereit, das unentdeckte Naturparadies im Herzen der Balkanhalbinsel zu erkunden?

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Die Top 10 schönsten Nationalparks in Albanien im Überblick

Nationalpark Alpen Albaniens

4,8

“Erklimme die Gipfel und entdecke die unberührte Wildnis der albanischen Alpen.”

Logo Nationalpark Alpen Albaniens, Nationalpark in Albanien
LageQark Kukës, Qark Shkodra, Albanien
LandschaftDer Nationalpark umfasst zentrale Teile der albanischen Alpen (Prokletije), darunter die höchsten Gipfel des Gebirgszuges, alpine Täler, die Flüsse Shala, Valbona, Cijevna, Gash und Lim sowie zahlreiche Bergseen.
Fläche828 km²
TiereUnter anderem Braunbär, Balkanluchs, Wolf, Gämse, Fischotter, Steinadler, Bartgeier, Schlangenadler, Uhu, Alpenkrähe, Alpensalamander, Hornotter, Glattnatter und verschiedene Fischarten, wie Forelle, Äsche und Wels.
PflanzenBuchen-, Ahorn-, Tannen- und Fichtenwälder, 1611 Wildpflanzen, davon 50 endemische Arten, wie die Kärntner Wulfenie, Unterart blecicii, die Neumayer-Krugfrucht oder die Albanische Lilie.
Beste ReisezeitMai bis September

Der Nationalpark Alpen Albaniens (Parku Kombëtar Alpet e Shqipërisë) wurde im Januar 2022 per Regierungsbeschluss aus den ehemals eigenständigen Nationalparks Theth und Valbona sowie dem Gashi-Fluss-Naturschutzgebiet gebildet. Mit einer Gesamtfläche von 82.844 Hektar ist er das größte zusammenhängende Nationalparkareal Albaniens und eines der bedeutendsten Schutzgebiete im gesamten Balkanraum. Seine Errichtung verfolgt das Ziel, die einzigartigen Karstlandschaften, vielfältigen Ökosysteme und das kulturelle Erbe der Albanischen Alpen in einem einheitlichen Managementplan zu bewahren und grenzüberschreitend als “Green Belt” zusammenzuführen.

In diesem Schutzgebiet verschmelzen die steilen Kalkfelswände und dichten Buchen- sowie Ahornwälder des Theth-Tals mit den tief eingeschnittenen Moränen- und Flusstälern des Valbonatals, flankiert von den imposanten Gipfeln der Prokletije – allen voran die 2.694 m hohe Maja Jezercë. Die Flora erreicht hier mit geschätzten 1.500 bis 1.650 Pflanzenarten eine herausragende Vielfalt. Gleichzeitig bietet der Nationalpark einen ungestörten Lebensraum für die lokale Tierwelt und setzt damit die naturschutzfachlichen Schwerpunkte der Einzelparks Theth und Valbona, die wir in den nächsten Abschnitten separat vorstellen, gemeinschaftlich fort.

Nationalpark Theth
Nationalparks in Albanien: Kirche im Theth Nationalpark/ Nationalpark Alpen Albaniens

Der Nationalpark Theth (Parku Kombëtar i Thethit) liegt im äußersten Norden Albaniens nahe der Grenze zu Montenegro und bildet den nördlichen Abschluss der Albanischen Alpen. Er wurde 1966 gegründet und erstreckt sich über 26,3 km² im Shkodër-Gebiet. Kennzeichnend sind steile Kalkstein- und Dolomitfelsen, die in schroffen Gipfeln aufragen, sowie dichte Buchen- und Ahornwälder in den Tälern.

Die Flora des Parks ist mit geschätzten 1.500 bis 1.650 Pflanzenarten außerordentlich vielfältig, darunter rund 70 gefährdete Arten. In den drei übereinander liegenden Vegetationszonen – von artenreichen Buchen- und Ahornmischwäldern bis zur alpin-subalpinen Stufe – finden Wanderer seltene Kräuter wie Alpen-Heidelbeere und Aster alpine. Bei den Säugetieren sind 20 Arten nachgewiesen, darunter imposante Vertreter wie Braunbär, Wolf und Wildziege, während etwa 50 Vogelarten – darunter Steinadler und Auerhahn – den Park als Brut- oder Durchzugsgebiet nutzen.

Der Nationalpark Theth ist als IUCN-Kategorie II geschützt. Außerdem ist er als Important Bird Area und Important Plant Area anerkannt und spielt eine zentrale Rolle im länderübergreifenden Alpenkorridor der Balkanregion. Seit 2017 ist der hoch gelegene Dorfkern von Theth zudem als geschütztes historisches Zentrum ausgewiesen, um traditionelle Stein- und Holzarchitektur zu bewahren.

Das weit verzweigte Netz gut markierter Wanderwege führt zu spektakulären Aussichtspunkten, etwa dem Wasserfallpfad mit 850 m Höhendifferenz und dem anspruchsvollen Maja e Arapit-Trail auf über 2.600 m Höhe, von wo dich Panoramablicke auf die umliegenden Felsgipfel erwarten. Ein besonderes Highlight ist der Grunas-Wasserfall und seine schluchtenartige Umgebung, die du auf einer etwa 7 km langen Rundwanderung erkunden kannst. Neben intensiven Trekkingtouren bieten dir der historische Dorfkern von Theth und traditionelle Gasthäuser authentische Einblicke in die albanische Bergkultur.

Die zerklüfteten Gipfel der Albanischen Alpen, im lokalen Dialekt Prokletije (“verfluchte Berge”) genannt, umrahmen die Theth-Schlucht und prägen das eindrucksvolle Landschaftsbild. Typisch für den Park sind prägnante Karstformationen wie der tief einschneidende Grunas-Canyon und die steile Südwand des Arapi-Massivs, die als höchste Felswand des Balkans gilt.

Anreise zum Theth-Nationalpark: Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der Tirana International Airport (TIA). Von dort aus gelangt man am besten über die Stadt Shkodra in den Theth-Nationalpark:

  • Option 1 – Öffentliche Verkehrsmittel: Vom Flughafen Tirana fährt man mit dem Bus oder Taxi nach Shkodra. Die Busse verkehren mehrmals täglich und kosten etwa 12 €. Die Fahrt dauert ca. 2:30 Stunden. In Shkodra übernachtet man idealerweise, da der einzige tägliche Bus nach Theth früh morgens um 7:00 Uhr abfährt. Die Fahrt nach Theth dauert etwa 2:30 Stunden und kostet ca. 15 €.
  • Option 2 – Mietwagen oder privater Transfer: Die Strecke von Shkodra nach Theth ist etwa 76 km lang und führt über die kurvenreiche SH21. Seit 2022 ist die Straße vollständig asphaltiert, jedoch schmal und mit steilen Passagen. Ein Allradfahrzeug ist nicht zwingend erforderlich, aber empfehlenswert. Hier Mietwagen buchen.
    Private Transfers von Tirana nach Theth sind ebenfalls verfügbar und kosten ab ca. 250€, abhängig von Fahrzeugtyp und Anbieter.
  • Option 3 – Wanderung: Eine der eindrucksvollsten Möglichkeiten, Theth zu erreichen, ist die Wanderung vom Valbona-Tal über den Valbona-Pass. Diese Route ist Teil des Fernwanderwegs „Peaks of the Balkans“ und zählt zu den beliebtesten Trekkingtouren in den Albanischen Alpen.​
Nationalpark Valbonatal
Nationalparks in Albanien: Valbonatal Nationalpark/ Nationalpark Alpen Albaniens

Der Nationalpark Valbonatal (Parku Kombëtar i Luginës së Valbonës) erstreckt sich über rund 8.000 Hektar im Norden Albaniens; er liegt 25–30 km nordwestlich der Stadt Bajram Curri im Kreis Tropojë und bildet eines der Herzstücke der Albanischen Alpen. Er wurde 1996 zum Nationalpark erklärt und umfasst das Einzugsgebiet des Valbona-Flusses mitsamt seiner Tälern, Schluchten und typischen Moränenhügeln.

Die Vegetation reicht von sattgrünen Buchen- und Ahornwäldern in den Tälern bis hin zu Alpenfluren mit Enzian und Silberwurz oberhalb von 1.800 m. Zahlreiche Erhebungen dokumentieren rund 1.200 bis 1.500 Pflanzenarten, wovon viele endemisch sind und unter Schutz stehen. Im Bereich der Fauna wurden neben Großsäugern wie Braunbär, Wolf und Luchs auch über 50 Vogelarten nachgewiesen, die den Park als Brut- und Durchzugsgebiet nutzen.

Der Nationalpark Valbonatal ist Teil des UNESCO-Welterbe Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas und wurde per albanischem Regierungsbeschluss vor allem zum Schutz seiner einzigartigen Bergwelt und ihrer Biodiversität eingerichtet. Im Rahmen der Balkan Green Belt-Initiative kooperiert der Park länderübergreifend mit Schutzgebieten in Montenegro und Kosovo.

Das Tal ist eindrucksvoll von hoch aufragenden Granit- und Kalkwänden umgeben, die Gletscher im Pleistozän geformt haben. Die wichtigsten Gipfel sind Maja Jezercë (2.694 m), der höchste im Dinarischen Gebirge, und Kollata (2.552 m), die das Panorama beherrschen. Zwischen den Bergmassiven verlaufen steile Schluchten und Karstquellen, die dem Park sein charakteristisches Relief verleihen, und mehrere spektakuläre Wasserfälle laden dich an warmen Tagen zum Verweilen ein.

Wenn du aktiv werden möchtest, erwarten dich rund 200 km gut markierte Wanderwege – von einfachen Talrouten bis zu anspruchsvollen Passüberquerungen wie dem Valbona-Theth-Trail auf 1.795 m Höhe, den du in etwa 7–8 Stunden meistern kannst. Für Kajak- oder Bootstouren über den nahegelegenen Komani-Stausee findest du am Ufer lokale Anbieter und genießt so eindrucksvolle Ausblicke auf die umgebenden Berge. Reiterlebnisse durch Almwiesen und geführte Mountainbike-Touren runden das Outdoor-Angebot ab und verschaffen dir einzigartige Einblicke in die alpine Flora und Fauna Albaniens.

Im traditionellen Dorf Valbonë entdeckst du noch albanische Steinbrücken, restaurierte Kalksteinhäuser und familiengeführte Pensionen, in denen lokale Spezialitäten wie Kaçkavall-Käse und hausgemachter Schnaps serviert werden. Mehrere Besucherzentren im Parkgebiet geben Einblick in die jahrhundertealte Hirtenkultur und den langjährigen Schutz dieses einzigartigen Biotops.

Anreise zum Valbona-Nationalpark: Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der Tirana International Airport (TIA). Von dort hast du zwei Optionen:

  • Option 1 – Öffentliche Verkehrsmittel: Diese Route kombiniert Bus- und Fährfahrten und bietet spektakuläre Ausblicke: TiranaKoman: Früh morgens (ca. 4:50 Uhr) startet ein Minibus von Tirana nach Koman. Die Fahrt dauert etwa 3 – 4 Stunden.​ KomanFierza: Um 9:00 Uhr legt die Fähre über den Koman-Stausee ab. Die etwa 2-stündige Fahrt führt durch beeindruckende Schluchten und Täler. FierzaValbona: Nach der Ankunft in Fierza geht es mit einem Minibus weiter nach Valbona. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde.​ Die Gesamtkosten für diese Route betragen etwa 30 €.
  • Option 2 – Mietwagen: Auch mit Mietwagen oder privaten Fahrzeug ist die Anfahrt von Tirana nach Valbona möglich. Dazu gibt es drei Optionen: 1. Die oben beschriebene Route mit Fähre über den Stausee, 2. Die Anfahrt von Tirana via Kosovo und 3. Die Anfahrt von Tirana via Kukës über Bergstraßen. Option 2 und 3 sind allerdings mit langen Fahrzeiten und teilweise schlechten Straßenbedingungen verbunden.
  • Option 3 – Wanderung: Eine der eindrucksvollsten Möglichkeiten, das Valbona-Tal zu erreichen, ist die Wanderung von Theth über den Valbona-Pass. Diese Route ist Teil des Fernwanderwegs „Peaks of the Balkans“ und zählt zu den beliebtesten Trekkingtouren in den Albanischen Alpen.​

Nationalpark Butrint

4,6

Nationalparks in Albanien: Nationalpark Butrint

“Wo Geschichte und Natur verschmelzen – erkunde die antiken Ruinen und die malerische Landschaft von Butrint.“

Logo Nationalpark Butrint, Nationalpark in Albanien
LageQark Vlora, Albanien
LandschaftHügel, Süßwasserseen, Feuchtgebiete, Salzwiesen, offenen Ebenen, Schilfgürtel und Küsteninseln. Zentrale Elemente sind der Butrintsee (eine Salzwasser-Lagune) und der Vivari-Kanal, der den See mit dem Ionischen Meer verbindet.
Fläche94 km²
Tiere246 Vogelarten, darunter Zugvögel, wie Flamingo, Löffler, Schwarzstorch und Seidenreiher, 25 Reptilienarten, wie die westliche Sandboa oder die Breitrandschildkröte, 10 Amphibienarten, wie der Epirus-Wasserfrosch, 39 Säugetierarten, wie der Goldschakal oder die Mittelmeer-Mönchsrobbe und über 100 Fischarten
PflanzenMediterrane Vegetation mit Baumarten, wie Steineiche, Lorbeerbaum, Feldulme und Valonia-Eiche, Strauchgewächse, wie Weißdorn und immergrüne Rose. Im Feuchtgebiet dominieren Schilfrohr und Seegraswiesen. Besonders selten sind die Alkanna corcyrensis und Limonium anfractum, eine Meerlavendel-Art.
Beste ReisezeitApril bis Juni und September bis Oktober

Der Nationalpark Butrint (Parku Kombëtar i Butrintit) liegt in der südwestlichen Ecke Albaniens an der Grenze zu Griechenland, etwa 18 Kilometer südlich der Stadt Sarandë und unmittelbar an den albanischen Badeort Ksamil angrenzend. Auf einer Fläche von rund 9.400 Hektar erstreckt sich das Parkgebiet über hügeliges Terrain mit Süßwasserseen, Feuchtgebieten, Salzwiesen, offenen Ebenen, ausgedehnten Schilfbeständen und kleinen Inseln. Das Gelände bildet eine Halbinsel, die im Norden und Osten vom Butrintsee und im Süden vom Vivari-Kanal umschlossen wird, wobei der Kanal die Lagune mit dem Ionischen Meer verbindet. Aufgrund der direkten Meeresnähe herrscht ein mediterranes Klima mit milden Wintern und heißen, trockenen Sommern, das die Vegetationsvielfalt begünstigt.

Die artenreichen Lebensräume des Parks beherbergen über 1.200 verschiedene Tier- und Pflanzenarten, was die enorme ökologische Bedeutung unterstreicht. Die Kombination aus Süß- und Brackwassersystemen – allen voran der 16 km² große Butrintsee – schafft ideale Bedingungen für vielfältige Wasserpflanzen und feuchtgebietsspezifische Vogelarten. Zahlreiche seltene Vogelarten, darunter Zwergdommel und Stelzenläufer, nutzen die Feuchtgebiete des Sees und Kanals als Brut- und Rastplatz. Am Ufer des Vivari-Kanals kannst du mit etwas Glück auch die dort häufig anzutreffenden Delfine beobachten oder Wasserschildkröten entdecken, die hier in geschützten Flachwasserzonen leben.

Der Butrint Nationalpark wurde 2000 offiziell als Nationalpark der IUCN-Kategorie II ausgewiesen und gemeinsam mit der archäologischen Stätte Butrint unter staatlichem Schutz gestellt. Die antiken Ruinen von Butrint sind bereits seit 1992 Teil des UNESCO-Welterbes und konnten nach intensiven Erhaltungsarbeiten bis 2005 von der „Liste des gefährdeten Welterbes“ genommen werden. Darüber hinaus wurden die umliegenden Feuchtgebiete 2002/2003 als Ramsar-Gebiet anerkannt, womit der Park internationale Bedeutung für den Schutz von Ökosystemen erhält.

Wenn du das Gelände erkundest, wirst du beeindruckende Monumente entdecken: Du kannst das gut erhaltene römische Theater und die römische Therme, das spätantike Baptisterium, die große byzantinische Basilika, das aus griechischen Zeiten stammende Löwentor und die venezianische Festung besichtigen. Eine Bootstour auf dem Vivari-Kanal lädt dich zu Vogelbeobachtungstouren ein, und mit dem Kajak kannst du über die ruhigen Gewässer des Butrintsees paddeln und die Natur aus nächster Nähe erleben. Für Wanderfreunde gibt es zahlreiche Pfade, auf denen du versteckte Kanäle, historische Fundstätten und die reiche Flora abseits der Hauptwege erkunden kannst.

Am Abend warten die kleinen Tavernen von Ksamil auf dich, in denen du mit Blick auf den See lokalen Wein und hausgemachte Meeresfrüchtegerichte genießen kannst – besonders empfehlenswert sind die berühmten Miesmuscheln, die im Butrintsee gezüchtet werden.

Butrint wurde als Siedlung der epirotischen Chaonen gegründet. Zu diesen Zeiten soll Butrint laut Vergil vom mythologischen Helden Aeneas besucht worden sein, als es ihn nach seiner Flucht aus dem brennenden Troja in die Region Epirus – dem heutigen Südalbanien – verschlug, bevor er später nach Latium kam und zum Stammvater der Römer wurde. Später wurde Butrint zur römischen Kolonie und zur byzantinischen Bischofsstadt ausgebaut. Im frühen Mittelalter erlebte Butrint nach einem Erdbeben und Hochwasserphasen einen Niedergang und wurde verlassen. Die modernen Ausgrabungen seit 1928 haben ein eindrucksvolles Mauerwerk, Tempel, Straßen und zahlreiche Artefakte zutage gefördert, die bis in die Eisenzeit zurückreichen und das Leben der antiken Kulturen lebendig werden lassen.

Heute vereint Butrint auf einzigartige Weise herausragendes kulturelles Erbe mit einer intakten Naturlandschaft, die dich sowohl archäologisch als auch ökologisch in Staunen versetzen wird.

Anreise zum Butrint-Nationalpark: Der Butrint-Nationalpark liegt im äußersten Süden Albaniens, nahe der Stadt Saranda und der griechischen Insel Korfu. Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Park zu erreichen

  • Option 1 – Über den Flughafen Tirana (TIA): Der internationale Flughafen Tirana ist etwa 290 km von Butrint entfernt. Mit dem Mietauto: Die Fahrt dauert etwa 4 Stunden, abhängig von Verkehr und gewählter Route. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Es gibt Busverbindungen von Tirana nach Saranda, die etwa 6 bis 8 Stunden dauern. Von Saranda aus verkehren regelmäßig Minibusse nach Butrint.
  • Option 2 – Über den Flughafen der griechischen Insel Korfu (CFU): Korfu liegt nur etwa 30 km von Butrint entfernt und bietet eine schnelle Fährverbindung nach Saranda. Fähre Korfu → Saranda: Die Überfahrt dauert zwischen 30 Minuten (Highspeed-Fähre) und 2 Stunden, abhängig vom gewählten Service. Weiterreise nach Butrint: Von Saranda aus fahren regelmäßig Minibusse nach Butrint. Die Fahrt dauert etwa 30 bis 40 Minuten.

Nationalpark Llogara

4,7

Nationalparks in Albanien: Nationalpark Llogara

“Wo die Berge auf das Ionische Meer treffen – genieße unvergessliche Ausblicke vom Llogara-Pass.”

Logo Nationalpark Llogara, Nationalpark in Albanien
LageQark Vlora, Albanien
LandschaftGebirgspass im Ceraunischen Gebirge mit Blick auf das Ionische Meer. Der Park umfasst alpine Wiesen, steile Felswände, Schluchten und dichte Wälder.
Fläche18 km²
TiereEuropäische Wildkatzen, Rotfüchse, Steinmarder, Rehe, Balkangämsen und Damhirsche sowie Steinadler, Gänsegeier, Schmutzgeier, Alpensteinhühner, Kolkraben und Sperber
PflanzenSchwarzkiefer, Schlangenhaut-Kiefer, Silbertanne, Bulgarische Tanne, Keremseiche und Esche sowie neun endemische Gefäßpflanzenarten, wie Edraianthus caespitosus (eine Büschelglocke), Dianthus sylvestris subsp. alboroseus (eine Stein-Nelke) und Hypericum haplophylloides (ein Johanniskraut)
Beste ReisezeitApril bis Oktober

Der Nationalpark Llogara (Parku Kombëtar i Llogarasë) erstreckt sich im südlichen Teil Albaniens im Ceraunischen Gebirge, etwa 40 km südöstlich von Vlora, entlang des berühmten Llogara-Passes auf 1.027 m Höhe. Er wurde bereits 1966 gegründet und umfasste ursprünglich rund 1.010 Hektar, ehe der Park im Januar 2022 per Regierungsbeschluss auf 1.769,2 Hektar erweitert wurde, um angrenzende Wälder und Bergwiesen zusätzlich unter Schutz zu stellen. Die Höhenlage reicht von etwa 470 m bis zu 2.018 m über dem Meeresspiegel, wodurch eine markante Höhenzonierung von warmen Mittelmeerhainen bis zu subalpinen Gebirgsstufen entsteht.

Die Wälder sind geprägt von einer faszinierenden Mischung aus Laub- und Nadelgehölzen: Schlangenhaut Kiefer, Schwarz­kiefer und Bulgarische Tanne wachsen neben Silber­tanne, Esche und Kermes‐Eiche. Durch die beständigen Meereswinde bilden insbesondere die Bäume am Passteil kuriose, gekrümmte Formen – ein einzigartiges Naturphänomen. Einzelne dieser Bäume sind als Naturdenkmäler geschützt und haben eigene Namen bekommen, wie die ca. 100 Jahre alte „Pisha e Flamurit“ oder Flaggenkiefer. Im Unterwuchs finden sich zahlreiche Heil- und Würzpflanzen, während in den Wäldern Tierarten wie Reh, Damhirsch, Gämse, Europäische Wildkatze, Rotfuchs, Fischotter und Wolf ein Refugium gefunden haben. Auch Greifvögel wie Steinadler und Gänsegeier kreisen regelmäßig über den Gipfeln und nutzen die Thermik der steilen Hänge.

Die Nationalstraße SH 8 durchzieht den Park von Vlorë kommend über Dukat nach Dhërmi und Himarë. Entlang der Strecke über den Pass eröffnen sich dir an mehreren ausgeschilderten Panoramapunkten – etwa dem Aussichtspunkt „Panorama Llogara“ – atemberaubende Blicke auf das türkisfarbene Ionische Meer und die zerklüftete Bergwelt. Auf Informationstafeln erfährst du mehr über die komplexe Entstehungsgeschichte des Ceraunischen Gebirges und die Rolle des Llogara-Passes als natürliche Grenze zwischen adriatischem und ionischem Klima, die entscheidend zur Artenvielfalt dieses Gebiets beiträgt.

Wenn du deinen Besuch aktiv gestalten möchtest, kannst du auf den Spuren Julius Cäsars wandern. Der Feldherr ist im Jahr 48 im Rahmen seines Bürgerkrieges gegen Pompeius mit seinen Truppen über den Llogara-Pass gezogen. Noch heute kann man auf dem „Jul-Cezare Pfad“ von Palasa an der albanischen Riviera auf den Pass wandern. Ein anderer beliebter Wanderweg ist der „Pfad der endemischen Pflanzen“ vom Llogara-Pass bis zum Gipfel Qorre wandern und dabei seltene Arten kennenlernen.

Für Adrenalin‐Fans ist Paragliding am Llogara-Pass ein absolutes Muss: Dein Instruktor bringt dich zum Startplatz, du hältst nur noch die GoPro fest und fliegst etwa 45 Minuten lang über Kiefernwälder und steile Klippen mit atemberaubenden Meerblick. Möchtest du lieber zu Fuß unterwegs sein, führen zahlreiche schmale Pfade durch windzerzauste Wälder hinab zur Riviera, wo du an versteckten Buchten picknicken kannst.

Nach deinem Outdoor‐Abenteuer erwartet dich in den Küstenorten Orikum (nördlich des Passes) oder Dhërmi (südlich des Passes) mediterranes griechisch-albanisches Essen. Die frische Bergluft, das Rauschen der Kiefern und die beeindruckende Silhouette der Wälder machen Llogara zu einem beliebten Ausflugsziel für Einheimische und Reisende gleichermaßen. Für Fotografinnen und Fotografen bieten sich an den Aussichtspunkten spektakuläre Motive von schäumenden Wellen und schroffen Felsformationen – ein Naturerlebnis, das du so schnell nicht vergisst.

Anreise zum Llogara-Nationalpark: Der internationale Flughafen Tirana (TIA) ist etwa 200 km vom Llogara-Nationalpark entfernt. Die Fahrt mit Mietauto von Tirana dauert etwa 3 bis 4 Stunden, abhängig von Verkehr und gewählter Route.​ Außerdem gibt es eine Busverbindungen von Tirana nach Vlorë. Von Vlorë aus kannst du mit einem Taxi oder Minibus weiter zum Llogara-Nationalpark fahren.


Nationalpark Divjaka-Karavasta

4,6

Nationalparks in Albanien: Nationalpark Divjaka-Karavasta

“Albaniens größter Lagunenkomplex ist ein Paradies für Pelikane und Vogelbeobachter.”

Logo Nationalpark Divjaka-Karavasta, Nationalpark in Albanien
LageQark Fier, Albanien
LandschaftGrößte Lagune Albaniens, umgeben von Pinienwäldern. Umfasst Salzwiesen, Sümpfe und Dünenlandschaften.
Fläche224 km²
Tiere260 Vogelarten, darunter Krauskopfpelikan, Seeadler, Schelladler, Steppenweihe, Seidenreiher und Zwergseeschwalbe weiters Fischotter, Goldschakal, Griechische Landschildkröte und Unechte Karettschildkröte
PflanzenAleppo-, Stein- und Schwarzkiefern, Eichen, Ulmen, Eschen, Erlen und Wacholder, zu den endemischen Pflanzen zählen drei Orchideenarten sowie Galatella albanica (eine Aster-Art)
Beste ReisezeitApril bis Oktober

Der Nationalpark Divjaka-Karavasta (Parku Kombëtar Divjakë-Karavasta) erstreckt sich über eine Fläche von rund 224 km² an der zentralen Adriaküste Albaniens, zwischen den Flüssen Shkumbin im Norden und Seman im Süden. Das Herzstück des Parks bildet die Lagune von Karavasta – die größte Albaniens und eine der größten im Mittelmeerraum. Diese wird durch eine schmale Sandbarriere vom Meer getrennt und ist von ausgedehnten Pinienwäldern, Salzwiesen, Dünenlandschaften und Feuchtgebieten umgeben.

Die Lagune von Karavasta ist ein bedeutendes Refugium für zahlreiche Vogelarten. Besonders hervorzuheben ist der Krauskopfpelikan (Pelecanus crispus), von dem hier etwa 5 % der Weltpopulation brüten. Insgesamt wurden im Park ca. 260 Vogelarten dokumentiert, darunter Flamingos, Zwergscharben, Seeadler und Steppenweihen. Neben Vögeln beherbergt der Park auch 25 Säugetierarten, 29 Reptilien- und 29 Amphibienarten. Zu den bemerkenswerten Bewohnern zählen Fischotter, Goldschakale und die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta), die regelmäßig an den Stränden des Parks nistet.

Die Flora des Parks ist ebenso vielfältig. Die Küstenwälder bestehen hauptsächlich aus Aleppo- und Steinkiefern, ergänzt durch Laubbäume wie Eichen, Ulmen und Eschen. Die Dünen und Salzwiesen bieten Lebensraum für spezialisierte Pflanzenarten, darunter die Dünen-Trichternarzisse (Pancratium maritimum) .

Für Besucher bietet der Nationalpark zahlreiche Aktivitäten. Du kannst auf gut ausgebauten Wegen durch die Pinienwälder wandern oder die Lagune bei einer Bootstour erkunden. Vogelbeobachtungstürme ermöglichen es dir, die reiche Avifauna aus nächster Nähe zu beobachten. Kajakfahren auf der Lagune bietet eine einzigartige Perspektive auf die Landschaft und ihre Bewohner. Zudem laden die ruhigen Strände zum Entspannen und Picknicken ein.

Der Nationalpark Divjaka-Karavasta ist nicht nur ein ökologisches Juwel, sondern auch ein bedeutendes Schutzgebiet, das seit 1994 unter dem Schutz der Ramsar-Konvention steht. Seine Kombination aus vielfältigen Lebensräumen, reicher Biodiversität und nachhaltigen Tourismusangeboten macht ihn zu einem lohnenden Ziel für Naturliebhaber und Erholungssuchende gleichermaßen.

Anreise zum Divjaka-Karavasta-Nationalpark: Der internationale Flughafen Tirana „Nënë Tereza“ (TIA) ist etwa 90 km vom Nationalpark Divjaka-Karavasta entfernt. Die Fahrt mit Mietauto von Tirana dauert etwa 1 Stunde und 30 Minuten. Es gibt Busverbindungen von Tirana nach Lushnjë. Von Lushnjë aus kannst du mit einem Taxi oder Minibus weiter nach Divjakë fahren.


Nationalpark Tomorr

4,7

Nationalparks in Albanien: Nationalpark Tomorr
CC BY-SA 4.0

“Erlebe die Mystik des heiligen Berges Tomorr – ein Ort der Legenden und der wilden Natur.”

Logo Nationalpark Tomorr, Nationalpark in Albanien
LageQark Berat, Albanien
LandschaftTomorr-Gebirgsmassiv mit tief eingeschnittenen Tälern, Karstformationen, Schluchten und zahlreichen Quellen
Fläche272 km²
TiereSäugetiere wie Wolf, Rotfuchs, Wildschwein, Reh, Balkangämse, Hase und diverse Fledermausarten und Vögel wie Steinadler, Mäusebussard, Steinkauz, Kolkrabe und Blutspecht
PflanzenRotbuche, Schlangenhaut Kiefer, Türkischer Hasel, Leinkraut, Gelber Enzian, Herbstzeitlose, Griechische Mehlbeere sowie endemische Arten, wie Arabis tomorensis (eine Gänsekresse), Arenaria cikaeae (ein Seidenkraut) und Onosma mattirolii (ein Lotwurz)
Beste ReisezeitMai bis September

Der Nationalpark Tomorr (Parku Kombëtar Mali i Tomorrit) wurde wurde im Jahr 2012 gegründet und erstreckt sich entlang des Tomorr-Gebirges zwischen den Tälern von Osum und Tomorrica östlich der Stadt Berat und nordwestlich von Çorovodë.

Tomorr ist eine von Kalkstein und Karst geprägte Bergkette, deren höchste Erhebung – Çuka e Partizanit – 2.416 Meter über dem Meeresspiegel erreicht. Die komplexe Karstlandschaft mit zahlreichen Höhlen, Felsspalten und Schluchten sorgt für spektakuläre Ausblicke und intensive geologische Einblicke. Gleichzeitig fungiert der Nationalpark als eines der größten Wassereinzugsgebiete Südalbaniens, in dem zahlreiche Gebirgsquellen entspringen.

Die Vegetation umfasst abwechslungsreiche Laub- und Nadelwälder, in denen neben heimischen Eichen und Ulmen auch conifere Arten wie Bosnische Kiefer und Bulgarische Tanne wachsen. Aufgrund der Höhenzonierung von 400 m bis 2.400 m findet sich eine außergewöhnliche botanische Vielfalt, die Lebensraum für zahlreiche endemische und gefährdete Pflanzenarten bietet . Unter den Säugetieren sind Braunbär, Wolf und Luchs nachgewiesen, während der Bestand des Auerhuhns im Rahmen eines konzertierten Artenschutzprojekts von LASPEH aktiv gefördert wird. Greifvögel wie Steinadler und Gänsegeier nutzen die thermischen Aufwinde der steilen Hänge als Jagdrevier.

Mount Tomorr ist nicht nur ein Naturjuwel, sondern auch ein heiliger Berg, der im August sowohl von Christen (am 15. August zur Mariä Himmelfahrt) als auch von Bektashi-Pilgern (20.–25. August zu Ehren von Abbas ibn Ali) bestiegen wird. Diese jahrhundertealten Traditionen verschmelzen Volksglaube und Naturerlebnis zu einer einzigartigen kulturellen Atmosphäre.

Wenn du aktiv werden möchtest, erwarten dich gut markierte Wanderpfade: Ein beliebter Trail führt in etwa 2 Stunden durch dichte Wälder zum Sotira-Wasserfall, wo du das kristallklare Wasser aus nächster Nähe erleben kannst. Anspruchsvollere Touren führen auf den Gipfel Çuka e Partizanit (2.416 m), von dem du an klaren Tagen bis zum Adriatischen Meer blicken kannst. Darüber hinaus sind Reit- und Eselwanderungen, Kanutouren in den schmalen Bergbächen sowie im Winter Ski- und Schneeschuh-Abenteuer möglich.

Eingebettet in das mediterran-subkontinentale Klima des Ceraunischen Gebirges bietet Tomorr eine beeindruckende Symbiose aus rauer Bergwelt, heiligen Pilgerpfaden und unberührter Natur – ein Ziel, das sowohl aus Naturschutz- als auch Kulturaspekten gleichermaßen interessant ist.

Anreise zum Tomorr-Nationalpark: Der internationale Flughafen Tirana (TIA) ist etwa 120 km vom Tomorr-Nationalpark entfernt. Die Fahrt mit dem Mietwagen von Tirana nach Berat dauert etwa 2,5 Stunden. Von Berat aus führt eine kurvenreiche Straße in den Nationalpark. Für die letzten Abschnitte empfiehlt sich ein Geländewagen (4×4), da die Wege anspruchsvoll sein können. Es gibt Busverbindungen von Tirana nach Berat. Von dort aus kannst du lokale Touren oder Taxis nutzen, um den Nationalpark zu erreichen.


Nationalpark Dajti

4,6

Nationalparks in Albanien: Nationalpark Dajti

“Entfliehe der Großstadt und genieße die frische Bergluft auf Tiranas Hausberg.”

Logo Nationalpark Alpen Daji, Nationalpark in Albanien
LageQark Tirana, Albanien
LandschaftMehrere Gipfel des Skanderbeggebirges, Bovilla See, Erzen-Schlucht, Höhlen und Wasserfälle
Fläche294 km²
TiereSäugetiere, wie Wildschwein, Eurasischer Wolf, Rotfuchs, Europäischer Hase, Braunbär, Eichhörnchen und Wildkatze, Vögel, wie Steinadler, Wespenbussard, Kolkrabe, Schwanzmeise und Nachtigall und Reptilien, wie Ringelnatter, Smaragdeidechse und Pracht-Kieleidechse
PflanzenEichen- und Buchenwälder, Ahorn, Douglasie, Kiefer, Mediterrane Strauchvegetation und Heiden sowie Myrte und Erdbeerbaum
Beste ReisezeitApril bis November

Der Nationalpark Dajti (Parku Kombëtar Mali i Dajtit) östlich von Tirana wurde 1966 als eines der ältesten Schutzgebiete Albaniens ausgewiesen und umfasst 293,84 km² auf Höhen zwischen 400 m und 1.613 m (Mali i Dajtit). Als „Naturbalkon von Tirana“ bietet er dank seiner Lage 26 km östlich der Hauptstadt über die alte Nationalstraße und die Rruga e Arbërit direkten Zugang in eine zerklüftete Bergwelt. Die raue Topografie aus Kalkstein, Karstschluchten und bewaldeten Berghängen schafft ideale Bedingungen für eine herausragende Biodiversität.

In den ausgedehnten Mischwäldern dominieren Eichen, Buchen und Ahorn in den unteren Lagen, während oberhalb von 1.000 m Kiefern, Fichten und Tannen thronen. Insgesamt wurden hier über 900 Gefäßpflanzenarten dokumentiert, darunter zahlreiche Heil- und Würzpflanzen wie Myrte und Heidekraut. Das Tierleben ist ebenso vielfältig: Wildschwein, Braunbär, Wolf, Rotfuchs und Europäischer Wildkatze teilen sich den Lebensraum mit über 140 Vogelarten, darunter Steinadler und Gänsegeier.

Die Anreise erfolgt am bequemsten mit der Dajti Ekspres: Mit ihren 4.354 m ist sie die längste Touristen-Seilbahn auf dem Balkan und bringt dich in 15 Minuten von 218 m auf 1.035 m Höhe – während du über Wälder, Felder und sogar einige Bunker aus kommunistischen Tagen schwebst. Oben angekommen, kannst du an mehreren ausgeschilderten Panoramapunkten südwärts über das funkelnde Adriatische Meer oder nordwärts in die zerklüftete Bergwelt blicken – ein perfekter Auftakt für deine Erkundungstour.

Im Gebiet des Nationalparks liegt der Bovilla-Stausee, ein 4,6 km² großes Trinkwasserreservoir, das durch eine 91 m hohe Staumauer eingefasst wird. Du kannst auf gut markierten Wegen entlang der Bovilla-Schlucht wandern und an Aussichtspunkten das türkisfarbene Wasser bewundern oder dich an den steilen Felswänden beim Canyoning ausprobieren.

Nur wenige Kilometer weiter südlich erreichst du die Höhle von Pëllumbas, eine von nur fünf Höhlen in Europa in denen Überreste der ausgestorbenen Höhlenbären gefunden wurden. Die 360 m tiefe Karsthöhle in der Erzen-Schlucht mit imposanten Stalaktiten und Stalagmiten, die du auf einem etwa 1 km langen Pfad erkunden kannst.

An den steilen Hängen der südlichen Parkgrenze rauscht der Shengjergj-Wasserfall in mehreren Kaskaden rund 40 m in die Tiefe; du erreichst ihn über einen kurzen, gut markierten Rundweg und kannst direkt am Wasser stehen und den Sprühnebel genießen. Pack deine Kamera ein, denn der Kontrast von moosbewachsenen Felsen und kristallklarem Wasser liefert spektakuläre Motive.

Der Hausberg von Tirana bietet bietet dir eine einzigartige Vielfalt an Landschaften und Naturerlebnissen – du kannst hier an einem Tag die albanische Bergwelt in all ihren Facetten entdecken.

Anreise zum Dajti-Nationalpark: Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der Tirana International Airport (TIA). Die bequemste und landschaftlich reizvollste Möglichkeit, den Park zu erreichen, ist die Fahrt mit der Seilbahn „Dajti Ekspres“. Die Seilbahn bringt dich in etwa 15 Minuten zur Bergstation „Fusha e Dajtit“, von der aus du Wanderungen unternehmen oder die Aussicht genießen kannst.
Die Talstation liegt nur 20 Minuten östlich vom Zentrum Tiranas im Stadtteil Linzë. Es gibt ausreichend Parkplätze für dein Mietauto. Wenn du mit dem Bus anreisen möchtest Nimm den blauen Bus der Linie 11 mit dem Ziel „Porcelan“. Steige an der Endhaltestelle aus und folge der Beschilderung zur Seilbahnstation. Die Busse fahren alle 5–20 Minuten zwischen 5:30 Uhr und Mitternacht. Eine Taxifahrt vom Stadtzentrum zur Talstation kostet etwa 700–1000 Lek (ca. 6–8 €)


Nationalpark Prespa

4,7

Nationalparks in Albanien: Nationalpark Prespa

“Erkunde die Schönheit der Prespa-Seen – ein Feuchtgebiet mit bemerkenswerter Artenvielfalt.”

Logo Nationalpark Prespa, Nationalpark in Albanien
LageQark Korça, Albanien
LandschaftPrespa-Seen, Berglandschaften, Feuchtgebiete, Wälder und Inseln
Fläche278 km²
TiereÜber 270 Vogelarten, darunter der Rosapelikan und der Krauskopfpelikan, mindestens 60 Säugetierarten, darunter der Braunbär, der Wolf, der Rotfuchs und über 25 Fledermausarten, außerdem 34 Reptilien- und Amphibienarten, 23 Fischarten sowie Flusskrebse
PflanzenÜber 1.800 Pflanzenarten und -unterarten, davon einige endemische und seltene Arten, darunter die kürzlich entdeckten Arten Viola eximia subsp. triningiana (eine Veilchenart) und Acanthus greuterianus
Beste ReisezeitApril bis Juni sowie August bis Oktober

Der Prespa Nationalpark (Parku Kombëtar i Prespës) liegt im Quark Korçë im Südosten Albaniens an der Dreiländergrenze zu Griechenland und Nordmazedonien. Auf rund 27.800 Hektar umfasst er die albanischen Anteile des Großen und Kleinen Prespasees und wurde 1999 als IUCN-Kategorie-II-Schutzgebiet ausgewiesen. Die abwechslungsreiche Landschaft ist von hoch aufragenden Bergen, Inseln, weitläufigen Süßwassersümpfen, Salzwiesen, Riedgebieten, Wiesen und dichten Wäldern geprägt.

Etwa 13.500 Hektar des Parks sind mit dichten Laub- und Nadelwäldern bedeckt, die zur Pindus-Berge-Mischwälder-Ecoregion gehören. Die Flora umfasst 1.130 Gefäßpflanzen– und 174 Pilzarten, darunter 60 seltene und gefährdete Pflanzenarten. Auch die Tierwelt ist beeindruckend vielfältig: Rund 60 Säugetierarten – darunter Braunbär und Grauwolf – teilen sich den Lebensraum mit über 270 Vogelarten, 23 Reptilien– und 11 Amphibienarten sowie 23 Fischarten. Die zahlreichen Vogelarten, von denen etwa 132 Arten im Park brüten, machen Prespa zu einem ausgewiesenen Important Bird Area. In den Sommermonaten nisten hier u. a. der Krauskopfpelikan und der Rosapelikan in den weitläufigen Schilf- und Feuchtgebieten.

Prespa ist Teil des Europäischen Grünen Bandes und gehört als Biosphärenreservat zum UNESCO -Man-and-Biosphere-Programm. 2013 wurden die Prespa-Seen zudem als Ramsar-Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung ausgewiesen. Seit 2000 kooperiert der Park im Rahmen der Ramsar-Konvention und der Prespa-Ohrid-Ecoregion mit den in Nordmazedonien und Griechenland liegenden Schwesterparks rund um die Prespaseen, um den länderübergreifenden Schutz seltener Arten und einzigartiger Lebensräume sicherzustellen.

Wenn du Prespa besuchst, kannst du auf den ruhigen Seen in einem Kajak unterwegs sein oder beim traditionsreichen Fischfang die lokalen Techniken kennenlernen. Auf den Pfaden entlang der Ufer-Riedflächen erwarten dich ausgezeichnete Beobachtungsposten, an denen du beispielsweise Stelzenläufer und Zwergdommel entdecken kannst – halte dein Fernglas bereit. Die umliegenden Berge, allen voran Mali i Thatë, locken mit gut markierten Wanderwegen, die dich durch alpine Wiesen, Kastanien- und Eichenwälder führen und weite Panoramen über die Seenlandschaft eröffnen. In den Dörfern Goricë e Vogël, Zaroshkë und Pustec bieten familiengeführte Gästehäuser einen authentischen Einblick in die regionale Kultur und laden dich ein, albanische Spezialitäten zu probieren.

Erwähnenswert ist auch die Marienkirche Kisha e Shën Mërisë, eine beeindruckende Höhlenkirche aus dem Jahr 1369 auf der winzigen Insel Maligrad im Großen Prespa-See. Sie ist heute als Kulturdenkmal der ersten Kategorie in Albanien ausgewiesen. Die Kirche wurde direkt in eine natürliche Felsgrotte hineingebaut und besticht durch ihre gut erhaltenen Fresken und griechischen Inschriften. Der Zugang erfolgt per Boot vom Ufer bei Pustec, gefolgt von einem kleinen Pfad durch Feigenbäume, der direkt zur Höhle führt – ein Ausflug, bei dem du oft Pelikane und andere Wasservögel beobachten kannst.

Anreise zum Prespa-Nationalpark: Der internationale Flughafen Tirana (TIA) ist zirka 180 km vom Prespa-Nationalpark entfernt. Die Fahrt mit dem Mietwagen von Tirana über die Quarks Elbasan und Korça dauert etwa 3,5 Stunden. Die SH79 über den Zvezdë-Pass führt direkt in den Nationalpark. Es gibt Busverbindungen von Tirana nach Korça. Von Korça aus fahren täglich Busse nach Pustec oder Goricë e Vogël, im Nationalpark.
Wenn du aus Nordmazedonien anreist, kannst du den Grenzübergang bei Stenje nutzen. Nach etwa 5 km erreichst du das Zentrum des Parks. ​


Nationalpark Shebenik-Jabllanica

4,8

Nationalparks in Albanien: Nationalpark Shebenik-Jablanica

“Hier finden in unberührten Buchenwäldern die stark gefährdeten Balkanluchse ihren Schutz.“

Logo Nationalpark Shebenik-Jablanica, Nationalpark in Albanien
LageQark Elbasan, Albanien
LandschaftBerglandschaft von sanften Hügeln bis schroffen Gipfeln, dichte Wälder, alpine Wiesen, Gletschertäler, zahlreiche Quellen und mindestens 14 Gletscherseen. Die Flüsse Bushtricë und Qarrishte durchziehen das Gebiet
Fläche339 km2
TiereBalkanluchs, Braunbär, Wolf, Wildkatze, Gämse, Europäischer Fischotter, Wildschwein, Dachs, Mauswiesel und Steinmarder sowie 88 Vogel-, 10 Amphibien- und 15 Reptilienarten
PflanzenBuchen-, Eichen-, Tannen- und Kiefernwälder, Birken- und Ahornbestände, Subalpine Wiesen und Feuchtgebiete mit zahlreichen endemischen Pflanzenarten
Beste ReisezeitMai bis Oktober

Der Nationalpark Shebenik-Jabllanica (Parku Kombëtar Shebenik-Jabllanicë) erstreckt sich über 33.927,7 Hektar in Ostalbanien nördlich des Ohrid Sees an der Grenze zu Nordmazedonien und wurde 2008 offiziell als Nationalpark ausgewiesen (IUCN-Kategorie II). Die Höhenlagen variieren von rund 300 m in den Tälern bis zu 2.265 m am Gipfel des Shebenik, dem Berg der zusammen mit der Jabllanica-Bergkette dem zweitgrößten Nationalpark in Albanien seinen Namen gibt. Geprägt ist die Landschaft von steilen Kalk- und Metamorphgesteinswänden, tief eingeschnittenen Karsttälern und rund 14 Gletscherseen auf 1.500–1.900 m Höhe.

In den dichten Buchen- und Eichenwäldern wachsen Silber- und Bosnische Kiefern sowie Bulgarische Tannen, ergänzt durch submediterrane Arten wie der Purpur-Weide und der Hänge-Birke. Hier leben bedeutende Großsäuger wie Braunbär, Wolf, Gämse und Wildschwein sowie Fischotter und Braunforelle. Ein besonderes Schutzthema ist der Balkan-Luchs (Lynx lynx balcanicus), eine extrem seltene Unterart des Eurasischen Luchses, von der in ganz Albanien nur noch 15–20 Individuen existieren und die weltweit zu den am stärksten gefährdeten Großkatzen zählt. Die erste fotografische Bestätigung im Park gelang 2011 durch Kamerafallen des albanischen Naturschutzverbands PPNEA.

Der Park ist Teil des Europäischen Grünen Bandes und beherbergt außerdem 2.129 Hektar alten Buchenurwald im UNESCO-WeltnaturerbeAlte Buchenwälder und Buchenurwälder“. Zum Schutz der Balkan-Luchs-Population läuft seit 2006 das länderübergreifende „Balkan Lynx Recovery Programme“ mit Monitoring durch umfangreiche Kamerafallen-Kampagnen und Spurensuche. Trotz gesetzlichem Schutz seit 1969 bleibt der Fortbestand der Art infolge von Wilderei und Lebensraumfragmentierung gefährdet, weshalb internationale NGOs gemeinsam an Präventionsmaßnahmen und Umweltbildung arbeiten.

Wenn du den Park besuchst, erwarten dich über 200 km markierte Wanderwege unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade – vom gemütlichen Rundgang um einen Alpensee bis zur anspruchsvollen Mehrtagestour über die Bergkämme. Auf den Pfaden zu den Gletscherseen kannst du mit etwas Glück Steinadler und Auerhuhn beobachten oder an einem der Aussichtspunkte den Panoramablick über die zerklüfteten Gipfel genießen. Glasklare Bergbäche laden zudem zu erfrischenden Picknicks ein, während Canyoning in den Schluchten für Nervenkitzel sorg. Pack deine Wanderschuhe ein und entdecke die urwüchsige Bergwelt!

Anreise zum Shebenik-Jabllanicë Nationalpark: Der internationale Flughafen Tirana (TIA) ist etwa 100 km vom Nationalpark entfernt. Mit dem Mietwagen von Tirana aus erreichst du die Stadt Librazhd in etwa 2 Stunden. Librazhd dient als Ausgangspunkt für den Besuch des Parks. Von dort führt eine Straße nach Fushë-Studën, wo sich das Besucherzentrum des Parks befindet. Die Strecke von Librazhd nach Fushë-Studën ist teilweise asphaltiert und kann mit einem normalen Auto befahren werden; für weiterführende Wege im Park ist jedoch ein Geländewagen empfehlenswert. Es gibt Busverbindungen von Tirana nach Librazhd. Von Librazhd aus fahren täglich Minibusse nach Fushë-Studën, meist um die Mittagszeit.


Mariner Nationalpark Karaburun-Sazan

4,7

Nationalparks in Albanien: Mariner Nationalpark Karaburun-Sazan

“Entdecke Albaniens verborgene Unterwasserwelt und die wilde Küste der Karaburun-Halbinsel.”

Logo Mariner Nationalpark Karaburun-Sazan, Nationalpark in Albanien
LageQark Vlora, Albanien
LandschaftHalbinsel und Inseln mit den umgebenden Abschnitten des Ionischen und Adriatischen Meer. Umfasst Berge, Höhlen, Buchten, Kliffe, Canyons, Felsenküsten und Korallenriffe
Fläche124 km²
TiereMeersesäuger, wie der Gemeine Delfin, der Große Tümmler, der Pottwal und die Mönchsrobbe, an Land lebende Säugetiere, wie der Goldschakal, die Wildkatze, die Gämse oder der Dachs außerdem drei Arten von Meeresschildkröten
PflanzenDie steilen Felsen sind mit wilden Pistazien, Stecheichen, Phönizischem Wacholder, Meerfenchel, Strandflieder und Kapernsträuchern bewachsen. Unter Wasser wächst Neptungras
Beste ReisezeitMai bis Oktober

Der Karaburun-Sazan Marine Nationalpark (Parku Detar Karaburun-Sazan) ist Albaniens erstes und einziges Meeresschutzgebiet und erstreckt sich über 124 km² entlang der Karaburun-Halbinsel und um die Insel Sazan in der Bucht von Vlora. Er wurde 2010 per Beschluss des albanischen Ministerrats eingerichtet und sichert seither eines der artenreichsten Küstenökosysteme des Mittelmeers. Das Schutzgebiet verbindet steile Felsküsten, Unterwasserschluchten und weite Seegraswiesen mit historischen Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg auf Sazan.

Der Park umfasst die Gewässer rund um die 13,3 km lange Karaburun-Halbinsel sowie das etwa 5,7 km² große Sazan-Eiland und reicht von den Ufern bis in Tiefen von über 60 m. Seine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 16 km zieht sich durch die Übergangszone zwischen Adriatischem und Ionischem Meer, was für starke Meeresströmungen und einen bemerkenswerten Nährstoffeintrag sorgt. Aufgrund seiner topographischen Vielfalt – von schroffen Kalksteinwänden über Unterwasserschluchten bis zu sanften Hängen – bietet der Park ein Mosaik unterschiedlicher Lebensräume.

Unter den Habitaten stehen Seegraswiesen aus Posidonia oceanica und dichten Braunalgen-Wäldern (Cystoseira spp.) im Mittelpunkt, die als Kinderstuben zahlreicher Fische, Weichtiere und Krebstiere fungieren. In den felstunnelartigen Unterwasserhöhlen finden sich spezifische Lebensgemeinschaften mit Spongien, Mollusken und Blutkorallen. Die Riffe und Steilwände beheimaten auch bedeutende Bestände von Edelbarschen (Epinephelus marginatus) und Seepocken.
Große Meeressäuger wie der Gemeine Delfin (Delphinus delphis), der Große Tümmler (Tursiops truncatus) und die Mittelmeer-Mönchsrobbe (Monachus monachus) wurden regelmäßig gesichtet, ebenso wie die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta), die in ruhigen Buchten nistet.

Der Park ist als Specially Protected Area of Mediterranean Importance gemäß dem Barcelona-Übereinkommen gelistet und gilt als Important Bird and Plant Area, da hier zahlreiche seltene Seevogel- und Strandpflanzenarten vorkommen. Regelmäßige Monitoringprogramme mit Unterwasserkameras und Bestandsaufnahmen sichern die langfristige Erfassung von Artenentwicklung und Umweltqualität.

Du kannst die Unterwasserwelt bei Schnorchel- und Tauchgängen rund um Sazan erkunden, wo erlebbare Steilwände und alte Schiffswracks auf dich warten. Kajaktouren vom Hafen von Vlora aus führen entlang der Karaburun-Kliffs zu versteckten Buchten und der legendären Haxhi Ali-Höhle, in denen Fledermaus-Kolonien beheimatet sind. Auf Sazan erwarten dich historische Bunker und Fortifikationen aus dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit des Kommunismus, die du auf geführten Wanderungen erkunden kannst – ein spannender Kontrast zur reinen Naturerfahrung. Zwischen Mai und Oktober bieten lokale Anbieter zudem Boots-Safaris an, bei denen du mit etwas Glück Delfine und Meeresschildkröten beobachten kannst.

Anreise zum Karaburun-Sazan Nationalpark: Der internationale Flughafen Tirana (TIA) ist etwa 120 km vom Nationalpark entfernt. Die Fahrt mit dem Mietwagen von Tirana nach Vlorë dauert etwa 2,5 Stunden. Da der Park nur über das Wasser erreichbar ist, bieten sich Bootstouren von Vlorë aus an: Besuche der Haxhi-Ali-Höhle, der Insel Sazan und abgelegener Buchten wie Dafina Bay und St. Koli. Es verkehren regelmäßig Busse von Tirana nach Vlorë.​


Nationalpark Wildfluss Vjosa

4,8

Nationalparks in Albanien: Nationalpark Wildfluss Vjosa

“Erlebe den letzten großen Wildfluss Europas – die ungezähmte Schönheit der Vjosa.”

Logo Nationalpark Wildfluss Vjosa, Nationalpark in Albanien
LageQark Fier, Qark Gjirokastra, Qark Vlora, Albanien
LandschaftVjosa-Fluss und Zuflüsse mit engen Schluchten, breiten Flussauen, Inseln und Mäandern
Fläche127 km²
Tiere600 Tierarten darunter die in Albanien endemischen Fischspezies: Prespa Barbe, Ohrid-Steinbeißer, Pindus-Schmerle und die gefährdeten Fischarten: Europäischer Aal, Salmo farioides (ein Lachsfisch)
Pflanzen700 höhere Pflanzenarten, darunter die gefährdeten Arten, Gewöhnlicher Schwimmfarn, Zwerg-Rohrkolben, Rosskastanie und das Königin-Olga-Schneeglöckchen
Beste ReisezeitApril bis Juni und September bis Oktober

Der Vjosa Wildfluss-Nationalpark (Parku Kombëtar i Lumit të Egër Vjosa) ist Europas erster Wildflussnationalpark und steht seit dem 15. März 2023 unter Schutz. In Phase I umfasst er 12.727 Hektar entlang 190 Kilometer des albanischen Teils des Wildflusses, mit Perspektive auf eine Erweiterung auf rund 20.000 Hektar und über 400 Kilometer Wasserläufe. Die Flusslandschaft gilt als einer der bedeutendsten Biodiversitätshotspots Albaniens mit über 1.100 erfassten Arten, darunter Fischotter, Schmutzgeier und der stark gefährdete Balkan-Luchs. Gleichzeitig bleiben Herausforderungen, wie der Bau eines Flughafens bei Vlora nahe dem Vjosa-Delta ein sensibles Thema für den Erhalt dieser einzigartigen Flusslandschaft.

Die Vjosa entspringt im Pindus-Gebirge in Griechenland und mündet nach über 270 Kilometern weitgehend unverbauter Strecke in die Adria. Mit der offiziellen Ausweisung zum Nationalpark wurde der Fluss inklusive seiner drei Hauptzuflüsse als Schutzgebiet definiert, um die Dynamik des natürlichen Flusssystems zu bewahren. Es handelt sich um einen der letzten unregulierten großen Flüsse Europas, geprägt von mäandernden Hauptarmen, Nebenarmen, Kiesinseln, Feuchtgebieten und saisonal überfluteten Auen.

Die biologische Vielfalt entlang der Vjosa ist beeindruckend: Über 1.100 Pflanzen- und Tierarten wurden dokumentiert. Besonders erwähnenswert sind seltene und bedrohte Arten wie der Europäischer Aal, die Gelbbauchunke der Fischotter sowie der Schmutzgeier. Auch der extrem seltene Balkan-Luchs, von dem in ganz Albanien nur noch etwa 15 bis 20 Individuen existieren, nutzt die abgelegenen Flusslandschaften als Lebensraum. Die Vjosa ist zudem Heimat vieler wandernder Fischarten, die auf frei fließende Flüsse angewiesen sind – eine Seltenheit in Europa. Auch ein enormes Artenreichtum von Laufkäfern konnte in den Uferbereichen dokumentiert werden.

Wenn du die Vjosa hautnah erleben möchtest, kannst du dich auf geführte Rafting- oder Kajaktouren begeben und die Stromschnellen und ruhigen Passagen des Flusses erkunden. Für ruhigere Entdeckungen bieten sich Vogelbeobachtungstouren entlang der Kiesbänke an, wo du Stelzenläufer, Zwergdommeln oder Eisvögel beobachten kannst. Campingplätze am Flussufer ermöglichen es dir, die Wildnis unter dem Sternenhimmel zu genießen und den Wechsel der Stimmungen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang über der weiten Flusslandschaft zu erleben.

Reise entlang des Vjosa-Flusses: Der nächstgelegene internationale Flughafen ist „Nënë TerezaTirana (TIA). Von dort fahre über die SH4 nach Fier. Diese Strecke führt dich durch die fruchtbaren Ebenen Mittelalbaniens. Fier ist ein guter Zwischenstopp, um sich zu stärken und die nahegelegene antike Stadt Apollonia zu besichtigen.

Von Fier aus setzt du deine Reise auf der SH4 fort und erreichst Tepelena, wo du erstmals auf den Vjosa-Fluss triffst. Hier beginnt der landschaftlich reizvolle Teil entlang des Flusses. Tepelena ist bekannt für seine historische Festung und bietet einen beeindruckenden Blick auf das Vjosa-Tal.​

Weiter geht es entlang des Vjosa-Flusses nach Këlcyrë. Diese Strecke bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge und den Fluss. In Këlcyrë kannst du die Këlcyrë-Schlucht erkunden, ein beeindruckendes Naturdenkmal.​

Die Fahrt führt dich weiter nach Përmet, einer charmanten Stadt am Ufer des Vjosa. Përmet ist bekannt für seine Thermalquellen in Benja und die beeindruckende Kadiu-Brücke. Hier kannst du Aktivitäten wie Rafting oder Kajakfahren auf dem Vjosa-Fluss unternehmen.

Von Përmet aus fährst du weiter flussaufwärts nach Çarshovë, nahe der griechischen Grenze. Diese Strecke führt dich durch unberührte Landschaften und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen und Naturbeobachtungen.

Ein Mietwagen bietet die größte Flexibilität. Alternativ verkehren Busse zwischen den größeren Städten, jedoch ist die Anbindung an kleinere Orte begrenzt.

ÖKO INFO

Albanien hat erkannt, welchen natürlichen Reichtum seine vielfältigen Landschaften bieten, und begann in den 1960ern damit, seine Naturwunder in Form von Nationalparks zu schützen. Mittlerweile gibt es 12 Nationalparks in Albanien (davon 1 Mariner Nationalpark), 1 Biospährenreservat, und 4 Ramsar-Gebiete:

Die älteste Nationalpark in Albanien ist der Dajti Nationalpark nahe Tirana der 1960 gegründet wurde.

Der jüngste Nationalpark in Albanien heißt Vjosa Wildfluss-Nationalpark. Er wurde am 15. März 2023 als Europas erster Wildfluss-Nationalpark eingerichtet.

Der größte Nationalpark in Albanien ist der Nationalpark Alpen Albaniens. Er ist 828,45 km² groß.

Der kleinste Nationalpark in Albanien ist der Nationalpark Llogara mit nur 17,69 km2 Fläche.

Karte der besten Nationalparks in Albanien

Karte der schönsten Nationalparks in Albanien
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Wir hoffen, du hast diese Liste der schönsten Nationalparks in Albanien hilfreich gefunden. Hier findest du alle unser Artikel über umweltfreundliche Reisen in Albanien.

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